Der Guckkasten
Der Guckkasten war eine Vorrichtung zum Betrachten von Europäischen Sehenswürdigkeiten, aber auch exotischen Szenen und theatralischen Darstellungen ab dem 18. Jahrhundert. Vor der Erfindung der Fotografie war die Malerei die einzige Möglichkeit, um einer breiten Volksmasse Einblick in fremde Städte und Kulturen zu ermöglichen. Diese "Reisen im Kopf" waren für das einfache Volk eine faszinierende Mischung aus Magischem und Realem. Die sogenannten "Guckkästner" boten ihre Schaukästen meist auf Jahrmärkten an oder zogen von Ort zu Ort. Mit den "Gucki's als Kinderspielzeug und als Reisesouvenir hat der Guckkasten bis in die heutige Zeit überlebt.
Das Aquarell wurde schon in der Renaissance als ideales Malmedium für Reisestudien entdeckt und wurde in der Guckkastenmalerei zur bedeutendsten Technik. Guckkastenbilder zum Beispiel von Rudolf und Jakob von Alt sind naturgetreue Tuschezeichnungen, die mit Aquarellfarbe koloriert wurden.
Mein Objekt ist eine Hommage an die lange Tradition der Aquarellmalerei als Reisedokumentation und an die Guckkästnerei, da der Guckkasten als eines der ersten Massenmedien der Welt gilt.